Das beste Eis der Welt gibt es meiner Meinung nach in einer kleinen Eisdiele am nördlichen Ende des Gardasees. Der Inhaber der Eisdiele - ich nenne ihn Maurizio - produziert und verkauft das Eis selbst. Jedes mal, wenn ich dort ein Eis kaufe - das kommt öfters vor - beobachte ich staunend, wie Maurizio mit Leidenschaft das Eis auf die Waffel schmiert, wie er es mir lächelnd überreicht mit einem freundlichen „Prego, Signora!“. Er strahlt, und das Strahlen scheint auf seine Mitarbeiterinnen überzugehen. Maurizio besitzt die Eisdiele seit mindestens 20 Jahren.

Was macht Menschen zufrieden in der Arbeit? Und was macht sie oft so unzufrieden? Wie können Menschen gut zusammenarbeiten, mit Hochs und Tiefs umgehen, Routinen ertragen, immer wieder neue Ideen entwickeln, Potentiale einbringen, mit Kritik umgehen, Arbeit mit Privatem gut vereinbaren? Ich frage mich das oft, und ich entdecke in meiner Arbeit als Supervisorin immer wieder neue Antworten. Das ist es, was mich fasziniert und antreibt: Die Arbeitswelt und die Welt der Menschen darin ein wenig besser miteinander in Beziehung zu bringen.

Nach meinem sozialwissenschaftlichen Studium habe ich in verschiedenen Berufsfeldern gearbeitet. In verschiedenen Organisationen konnte ich Muster entdecken, Zusammenhänge herstellen, Wirkung von Führungsverhalten wahrnehmen, Umgang mit Belastungen beobachten. Als Führungskraft in sozialen Organisationen habe ich die Einsamkeit der Führungsrolle gespürt, den Druck der Sandwichposition, die Freude am Gestalten, die Verantwortung für die Mitarbeitenden. Nach meiner Elternzeit wurde mir bewusst, was es heißt, „halb“ zu arbeiten, wie schwierig die berühmte Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist. Als Freiberuflerin spüre ich die Eigenverantwortung in Verbindung mit hohem Gestaltungsfreiraum, der nicht immer einfach zu füllen ist. Ich lerne sehr interessante Menschen kennen und neue Arbeitsformen. Es bleibt spannend! 

Ich freue mich auf Sie!