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Welcher Teamtyp bis Du? Teamrollen zeigen sich in Ausnahmesituationen besonders ausgeprägt.

Okt. 20, 2020


Seit Monaten befindet sich die Arbeitswelt im Ausnahmezustand: Durch die Corona-Pandemie ist der Anteil der "Remote-Worker" im Home-Office rasant angestiegen, der zwischenmenschliche Abstand ist größer und die Möglichkeiten der direkten sozialen Interaktion kleiner geworden. Das stellt die Leistungsfähigkeit eines Teams auf die Probe - und zeigt, welche Teamrollen besetzt sind und welche vielleicht fehlen. Das hat Auswirkungen auf Arbeitszufriedenheit, also die "Happiness at Work", ein Schlagwort der New Work - Bewegung.


Was macht ein gutes Team aus?


Ein Team lebt davon, dass unterschiedliche Menschen sich unterschiedlich verhalten und unterschiedlich handeln. Es differenzieren sich verschiedene Rollen aus. So werden die notwendigen Aufgaben, die zum Erreichen eines Ziels erforderlich sind, besser abgedeckt, als es ein Einzelkämpfer machen könnte. Und würden alle Teammitglieder das Gleiche denken, sagen und tun, gäbe es kein dynamische Entwicklung*


Welche Rollen gibt es in einem Team?


Ein Team verfügt optimalerweise über eine große Vielfalt an Fähigkeiten, Fertigkeiten und Eigenschaften. Ein mögliches Rollenmodell mit sechs Teamrollen beschreiben Gellert/Nowak (2014)**:


  • Leiter*in / Moderator*in: „Zusammenfassend stelle ich fest, dass…“


  • Umsetzter*in / Koordinator*in: „Was ist jetzt der nächste Schritt?“


  • Kreative*r Ideengeber*in: „Das sollte unbedingt pink sein!“


  • Vernetzen*in: „Deine Idee finde ich super, die passt zusammen mit…!“


  • Teamarbeiter*in: „Es sollten erst mal alle im Team gehört werden!“


  • Detailarbeiter*in / Vollender*in: „Erst mal müssen wir das erledigen, sonst wird das nix!“


Was fehlt? Was in Teams alles schief laufen kann


Wenn eine Teamrolle fehlt, hat das Auswirkungen auf die Effektivität der Aufgabenbewältigung und auf die Atmosphäre im Team. Fehlt zum Beispiel eine Umsetzerin, dann sind vielleicht viele tolle Ideen da, aber keine davon wird je zu Ende geführt. Fehlt der Teamarbeiter, der sich ums Team „kümmert“, dann überwiegen kühle Arbeitsatmosphäre und die Fluktuation im Team steigt. Ist die Teamleiter-Rolle unbesetzt (oder wird nicht richtig wahrgenommen oder nicht akzeptiert), können Machtkämpfe entstehen oder sich Orientierungslosigkeit breit machen. Fehlt die Vernetzerin, „wurschtelt“ jede und jeder vor sich hin und weiß nicht, was der/die andere macht. All dies führt zu Unzufriedenheit, Demotivation und Konflikten. (Konflikte können übrigens auch dann entstehen, wenn alle Teamrollen besetzt und deutlich ausgefüllt werden - denn die Gegensätze sind dann groß. Aber dazu ein anderes mal...)


Was tun? Teamentwicklung steigert Arbeitszufriedenheit


Schon bei der Besetzung eines Teams ist es wichtig, auf eine vielfältige und ausgewogene Mischung von Individuen zu achten. Bei bestehenden Teams hilft es zunächst, sich darüber bewusst zu werden, welche Teamrollen besetzt sind und welche fehlen. Systemisch betrachtet füllen Teammitglieder die Rolle aus, die noch unbesetzt ist oder die einem von den anderen zugeschrieben wird. Das ist also nicht unbedingt eine „freie“ Entscheidung. Die Rollenflexibiliät, also die Fähigkeit sich in unterschiedlichen Rollen zurecht zu finden und ausfüllen zu können, und von gewohntem Verhalten abzuweichen, kann durch Reflexion und Training entwickelt werden. In einem Training zur Teamentwicklung und auch in der Teamsupervision unterstütze ich Teams dabei, ihre Vielfalt zu reflektieren, Entwicklungsbedarfe zu erkennen und Veränderung in der Praxis umzusetzen. Das stärkt die Arbeitszufriedenheit, das „Wir-Gefühl“ im Team und führt zu verbesserter Arbeitsqualität. 


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*vgl. dazu: Schattenhofer/Edding: Einführung in die Teamarbeit; Carl-Auer-Verlag, 2015

**Gellert/Nowak: Teamarbeit, Teamentwicklung, Teamberatung. Ein Praxisbuch für die Arbeit in und mit Teams; Verlag Christa Limmer, 5. Aufl. 2014. 




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